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Das Prinzip der Polarität und der Geschlechtlichkeit

Alles hat zwei Pole. Licht kann nur durch Dunkelheit existieren.

Alles im Universum hat zwei Pole oder Gegensätze, die sich in ihrer Dualität bedingen. Zum Beispiel gibt es beim elektrischen Strom einen positiven und einen negativen Pol, im Magnetismus einen Nord- und einen Südpol, und im menschlichen Leben gibt es Freude und Trauer, Licht und Dunkelheit, und viele andere Gegensätze.

Diese Gegensätze sind notwendig sind, um ein Gleichgewicht und eine Harmonie im Universum zu schaffen. Ohne Dunkelheit könnte das Licht nicht existieren, ohne Schmerz könnten wir Freude nicht schätzen, und ohne die Kälte des Winters könnten wir die ersten Sonnenstrahlen im Frühling nicht genießen. Es geht darum, dass die Pole in allem vorhanden sind und in ständiger Wechselwirkung zueinander stehen.

Das Gesetz der Polarität erinnert uns daran, dass nichts im Leben ausschließlich gut oder schlecht ist. Es gibt immer eine Polarität und beide Pole sind notwendig, um ein Gleichgewicht zu schaffen. Wenn wir uns dessen bewusst sind, können wir lernen, die Polaritäten zu akzeptieren und uns auf das Gleichgewicht zwischen ihnen zu konzentrieren, um ein erfülltes und glückliches Leben zu führen.

Die Gegensätze einer Sache sind ihrem Wesen nach identisch, sie tragen nur entgegengesetzte Vorzeichen, haben unterschiedliche Schwingungsfrequenzen.

Zahl und Wappen sind die beiden Pole einer Münze, sie sind gegensätzlich, aber sie gehören beide zur Münze. Sie berühren sich in der Mitte, daher sind sie ihrer Natur nach identisch.

Jede Seite ist nur die Hälfte der Münze.
Auf die Ebene geistiger Inhalte übertragen bedeutet dies, dass alle Wahrheiten in unserer Welt nur halbe Wahrheiten sind. Wenn wir die Extreme einer Meinung isoliert betrachten, ist jeder Pol zur Hälfte falsch und zur Hälfte richtig. Diese „Halbwahrheiten“ können gefährlich werden, wenn wir sie absolut setzen. Ein Beispiel dafür sind religiöse Konflikte, hervorgerufen von Extremisten.

Nach dem Gesetz der Polarität sollen die Widersprüche der Pole dadurch in Einklang gebracht werden, dass wir jeweils auch die andere Seite sehen und sie nicht negieren oder bekämpfen, sondern auf höherer Stufe integrieren.

Bedeutung hat dieses Gesetz auch bei der Beurteilung unserer Mitmenschen. Oft sehen wir nur eine Seite einer Situation und verstehen das Gesamtbild nicht.

Wir leben in der Polarität, wir haben es uns so ausgesucht. Auf der physischen Ebene drückt sich das Prinzip der Polarität im Thema vom Mann und Frau bzw. in unserer Geschlechtlichkeit aus. Das Verhältnis der Geschlechter zueinander ist eines der wichtigsten Erfahrungsfelder in unserem Leben. Die Geschlechter sind unterschiedlich gepolt und besitzen dadurch füreinander eine starke gegenseitige Anziehungskraft, denn jeder Pol sucht sich durch sein Gegenstück zu vervollständigen.

Körperlich sind wir natürlich entweder Mann oder Frau, doch innerlich tragen wir stets auch den anderen Pol in uns:

Alles Männliche besitzt auch einen Teil des weiblichen Elements, und alles Weibliche besitzt auch einen Teil des männlichen Elements.

Unter der Polarität ist nicht Dualität zu verstehen! Die hermetische Tradition sieht darin die zwei Seiten von gleichwertigen Polaritäten, wobei es lediglich graduelle Unterschiede gibt. Beispiel: Materie und Geist unterscheiden sich nur graduell, genauso wie Hitze und Kälte sich lediglich in ihren Wärmegraden unterscheiden.

Wie unterscheiden sich nun Polarität und Dualität?

Dualität trennt, während Polarität verbindet.

Menschen, die hauptsächlich mit einer dualistischen Denkweise agieren, handeln und bewerten aus einer generellen „Entweder-oder-Haltung“ heraus.

Ist der Mann groß oder klein? Gut oder böse? Liegt er richtig oder falsch? Ist die Temperatur der Wohnung kalt oder warm? Der Gegenüber attraktiv oder unattraktiv? Ist diese Erfahrung hilfreich oder nicht hilfreich? Ist derjenige dick oder schlank?

Dieses Prinzip ist das Prinzip der Dualität – ein Sortierprinzip einer beschränkten, einseitigen Wahrnehmung.

Polarität besteht aus einem sich bedingenden Gegensatzpaar wobei einem einzelnen Teil nie eine Bewertung (etwa positiv oder negativ) zukommt. Die beiden Teile sind lediglich die logischerweise gegenüberliegenden Enden derselben Sache, untrennbar vom Ganzen und definieren einander so. Es gäbe keinen Tag ohne die Nacht, Hitze spüren wir nur, wenn wir die Kälte als solche kennen…jeder Teil ist jedoch stets ein selbstverständlicher Teil des Ganzen, ohne sich behaupten oder hervortun zu müssen. Es darf also in der Polarität von jener Form des selbstverständlichen Daseins gesprochen werden.

Das Prinzip der Polarität verlangt die bewusste Kontrolle der gegensätzlich wirkenden Kräfte in uns.

Alles Liebe Veritatis

 

Veritatis